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Welche Spannung liegt am MAIN-Ausgang an, zum Beispiel bei “0” und “-12” ?
Oder anders gefragt: welchen Pegel muss man
fahren, um die +4 dBu (1,228 V Effektivwert)
Nominalpegel aus der Bedienungsanleitung an der
XLR-Buchse zu erhalten? Das entspricht
bei analogen Mischpulten "+-0".
Mit Nachdenken
kommt man zwar auch auf das Ergebnis, aber Kontrolle
durch Messung ist besser.
In der
Bedienungsanleitung steht: "Output
level, XLR, nom./max + 4 dBu/ + 16
dBu"
Also muss der nominale Pegel (+4 dBu)
um 12 dB unter dem Maximum liegen. Aber wo ist das
Maximum? Die Vermutung liegt nahe, dass oberhalb “0”
in der Pegelanzeige nichts mehr geht.
Außerdem: Was passiert oberhalb von "0" (dB) an Eingängen und Ausgängen?
Gemessen mit 200 Hz Sinus an Pin 2-3 (symmetrisch).
MAIN LR zeigt 0 (dB) => 4,8 Volt = ca. + 16 dBu
MAIN LR zeigt -10 (dB) => 1,5 Volt = ca. + 6 dBu
MAIN LR zeigt ca -12 (dB) => 1,2 Volt
= ca. + 4 dBu
Das entspricht
also relativ genau dem Nominalpegel.
Sobald der MAIN-Pegel minimal über 0 (dB) ansteigt,
wird das Signal stark verzerrt.
Somit sollte
der MAIN-Pegel höchstens bei -12 (dB) liegen,
um
ausreichend Headroom zu haben.
Je nachdem, wie gut man den Pegel in den benutzten Eingangskanälen im Griff hat, darf der Headroom auch kleiner oder größer sein.
Die Anzeige zeigt den Peak-Wert. Das kann man messtechnisch ermitteln.
Bei realen Signalen (und nicht reiner Sinus) ist der angezeigte Peak-Wert (“Scheitelwert”) wesentlich höher als der Effektivwert (RMS).
Um 1,22 Volt (effektiv) mit realen Signalen zu
erhalten, müsste man den MAIN-LR-Pegel
weit über
"-12" fahren.
Dann hat man aber leider nur einen
sehr kleinen Headroom.
Ich fahre den Pegel lieber bei ca. -12 dB und drehe bei Bedarf den Verstärker etwas weiter auf. Headroom ist im Live-Betrieb sehr wichtig.
Tipp: Zu Anfang eines Konzerts darf man gerne den Pegel noch niedriger fahren, weil die Musiker vermutlich noch lauter werden.
Anmerkung: An der benutzten Firmware gehen die Pegelanzeigen nur bis 0 (dB).
Der Pegel im Eingangs-Kanal kann noch mindestens 15 dB über “0” gefahren werden, also in den nicht angezeigten Bereich (mittels Gain und/oder "laute" Quelle).
Man darf damit nur bitte dann den MAIN-Pegel nicht übersteuern, siehe oben. Also die Schieber entsprechend niedrig halten. Oder besser:
Im Betrieb sollte man Gain so einstellen, dass
man den zappelnden Pegel noch sieht, also unter “0”.
Im unsichtbaren Bereich, oberhalb 0 dB, erreicht man
vielleicht unbemerkt eine Übersteuerung.
Im Live-Betrieb braucht man nach meiner
Beobachtung keine Angst vor zu viel Rauschen (wegen
niedrigen Pegels) haben, wenn man häufige Spitzen
bei -3 dB anklopfen lässt (und seltene Spitzen bei 0
oder höher).
Sehr interessant:
Der Compressor erkennt
Pegel oberhalb 0 nicht, und regelt die
Gain-Reduction so, als ob nur 0 dB anliegen würden.
Ob das ein Programmierfehler ist, oder eine geniale
Erfindung, kann ich nicht sagen. Ich vermute eher
einen Fehler. Man kann dies jedoch auch nutzen, um
eine maximale Gain-Reduction zu definieren.
Wenn man über USB eine Mehrspur-Aufnahme macht, muss der Pegel in jedem Fall unter “0” bleiben.
Die erhobenen Daten gelten nicht generell für alle XR18. Es handelt sich lediglich um Messwerte und Erkenntnisse an meiner Ausrüstung. Ich übernehme keine Gewähr für die Richtigkeit der Daten und Rückschlüsse.
Ich wiederhole an dieser Stelle nochmals: ich
kann den XR18 nicht uneingeschränkt empfehlen.
Die Gründe dafür kann ich hier nicht erläutern.