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DI-Boxen
 

DI-Boxen verhindern Brummprobleme
und erhöhen die Sicherheit gegen Stromschlag.

Außerdem symmetrieren sie unsymmetrische Signalquellen und können die Signalstärke verkleinern, damit ein Anschluss an einen Mikrofonkanal am Mischpult gewährleistet ist.

Keyboard, E-Gitarre oder Laptop am Mischpult brummt ???

Hast du Störungen wegen einer Erdschleife (Thema Brummprobleme).

Fehlerbeseitigung:   DI-Box benutzen.

Andere Möglichkeiten: siehe  Thema Brummprobleme.

DI-Boxen sind nichts anderes als Trafos für Ton, mit ein paar Dingen drum herum.

Prinzip einer einfachen D I Box

Wie ein Trafo funktioniert:

Ein Trafo hat zwei Drahtspulen, die keinen elektrischen Kontakt zueinander haben.
Die Spule (Primärspule), die von der Quelle versorgt wird, erzeugt über ein Magnetfeld einen Strom in der benachbarten Spule (Sekundärspule), die das Signal dann irgendwo abliefern soll.

Und das ist auch schon das Entscheidende:
Strom kann übertragen werden, ohne dass ein direkter Kontakt besteht.
Fachbegriff: kein galvanischer Kontakt.

DI-Box mit XLR-Buchsen:

DI Box mit XLRPIN 1 ist für die Abschirmung des Tonkabels..
Mit “Ground-Lift” wird sie unterbrochen.

Meistens hat die OUT-Seite des Trafos einen dritten Kontakt in der Mitte.
Dieser geht dann an Pin1 der XLR-Buchse.
Dadurch ist er mit der Abschirmung des angeschlossenen Kabels verbunden.


Die genaue interne Verkabelung hängt von dem Gerät ab.
Hier nicht gezeichnet: die Dämpfung am IN-Anschluss für laute Signalquellen.

IN: hier im Bild sind Pin 1 und 3 verbunden.
Das bezweckt, dass bei jeder Art Adapterkabel am Eingang eine verlässliche Übertragung gewährleistet ist.
Ob das in deiner DI-Box genau so ist, kannst du mit einem Durchgangsprüfer messen.

Als Eingang findet man auch sehr oft eine Klinkenbuchse, passend zu den meisten Outputs von Keyboards, Gitarren-Amps und so weiter.

So wird eine DI-Box zwischen Gitarre und Amplifier angeschlossen:


DI Box zwischen Gitarre und Amplifier

Hier nicht gezeichnet: Die Schalter GROUND-Lift  und -20 dB.

Am XLR-Anschluss für das Mischpult sind alle drei Pins ohne direkten Kontakt mit dem Zeug vom Gitarristen.

Außerdem ist das Frontsignal (XLR) symmetrisch.
Brummen wegen Erdschleife im Gitarrenkanal am Frontmixer ist somit ausgeschlossen.

Natürlich geht hier der typische Amplifier-Sound nicht mit zur Front.  Ausprobieren, ob’s gefällt !!!

Die Alternative ist:
ohne DI-Box mit Mikrofon die Box abnehmen. Aber ganz genau erwischst du den Amp-Sound damit auch nicht, weil das schwingende System (Membran ...) und die Position des Mikrofons mit entscheiden. Welches Mikrofon du nimmst ist auch extrem wichtig.

Brummen, das durch Elektrosmog über die Pick-Ups kommt, wird natürlich nicht mit der DI-Box blockiert.

Amp mit eingebauter DI-Out-Buchse

Sehr gut ist natürlich, wenn der Amp einen DI-Ausgang hat. Dann spart man sich die DI-Box. Ich habe allerdings immer wieder Amps von Fremden auf meiner Bühne, wo der DI-Out trotzdem brummt.
Bemerkung: Wenn der Amp ausgeschaltet ist, dann kann es brummen. Amp anschalten - Brummen ist wieder weg.

Eine DI-Box ist für zwei Dinge vorteilhaft:

Wo wird eine DI-Box benötigt ?

Generell:

überall da, wo ein Instrument ein Brummen am Mischpult abliefert.
Der verantwortungsbewusste Beschaller benutzt für alle Instrumente eine DI-Box.

Je weiter das Mischpult von der Bühne entfernt ist (Länge des “Multicore”) um so lauter kann die Störung durch Brummschleife werden. Das ist zwar eine sehr schwammige Aussage, aber sie trifft laienverständlich das Problem.
 

Weitere Gründe für eine DI-Box sind:

DI-Box zwischen Mischpult und Verstärker

Wenn Mischpult und Front-Verstärker direkt mit XLR-Kabeln (symmetrisch) verbunden sind, dann wird es normalerweise nicht brummen. Es kann aber im Ausnahmefall passieren. Dann braucht man auch  hier eine DI-Box.

Brummprobleme wegen Elektrosmog vermeiden mit der DI-Box:

Der Ausgang einer DI-Box ist üblicherweise symmetrisch und wird mit einem Mikrofonkabel am Mischpult angeschlossen.
Damit können Brummprobleme vermieden werden, die von Elektrosmog (und Erdschleifen) stammen.

Erklärung:

In einem Mikrofonkabel gibt es zwei Tonadern innerhalb der Abschirmung.
Wenn eine Ader gerade plus hat, dann führt die andere Ader gerade minus.
Störsignale von Elektrosmog heben das Signal in beiden Adern in die selbe Richtung an.

Der symmetrische Vorverstärker am Mischpult blendet diese Störung automatisch aus. Siehe Brummprobleme.
Natürlich bringt das nur etwas, wenn der Mischpult-Eingang wirklich symmetrisch ist.
Selbst wenn er unsymmetrisch ist: der Elektrosmog-Vorteil der DI-Box geht zwar flöten, aber der Anti-Brummschleifen-Vorteil bleibt erhalten.

Worauf musst du aufpassen ?

Achte darauf, dass du passende Adapter hast ! Nicht jeder Stecker ist geeignet:
Ein unsymmetrischer 6,3mm-Klinken-Ausgang eines Keyboards darf nicht mit einem symmetrischen 6,3mm-Klinken-Stecker (“Stereo-Stecker”) abgenommen werden. Sonst kommt eventuell kein Signal ! “Instrumentenkabel” verwenden.

Welche DI-Box ist zu empfehlen ?

Sie sollte zwei Eingangsbuchsen haben, die direkt miteinander verbunden sind (Link oder Thru).
Damit sollte man aber nicht unbedingt zwei Signale mischen !!
Die zweite Buchse dient dazu, das Signal direkt weiter zu schleifen, wenn gewünscht.

Die DI-Box sollte einen Dämpfungs-Schalter am Eingang haben, damit man auch sehr laute Quellen anschließen kann. 20 dB oder 30 dB sollten schon sein !  (PAD)

Die DI-Box sollte einen Ground-Lift-Schalter haben. Damit trennt man die Abschirmungen von Eingang und Ausgang.

Der Ausgang sollte in guter XLR-Ausführung sein, damit ein sauberer Kontakt möglich ist. Nicht die billige Variante wählen !

Ideal wäre, wenn die DI-Box zwei Ausgänge hat, jeder Ausgang mit eigenem Trafo.
Damit kann das Signal auf sichere Weise gesplittet werden. Das wird dann auch Splitter genannt.

Passive oder aktive DI-Box ?

Eine passive DI-Box braucht keinen Strom

Sie kann allerdings eine Phantom-Speisung vom Mischpult (48 Volt für Kondensator-Mikrofone) nicht weiterleiten.
Für das Mischpult, das die Phantom-Speisung liefert, ist das egal.

Einige passive DI-Boxen dämpfen das Signal stark

Der Grund dafür ist:
für eine Übertragung 1:1 wäre die Impedanz, also der Eingangswiderstand der DI-Box, sehr niedrig. Generell sollten aber Eingangswiderstände eher hoch sein. Das bekommt man, wenn der Trafo am Eingang wesentlich mehr Drahtwindungen als am Ausgang hat. Das erzeugt zwangsläufig eine Dämpfung des Signals.
Du erkennst es an den technischen Daten:
Input 1 kOhm / Output 100 Ohm gibt ziemlich sicher eine Dämpfung von 20 dB.
Das ist aber korrekt, weil du ja sowieso in einen Mikrofoneingang am Mixer gehst.

Einige passive DI-Boxen übertragen den Klang nicht ganz originalgetreu

Oft gibt es einen kleinen Verlust in den Höhen. Extreme Tiefen können ebenfalls nicht immer original übertragen werden.
Einige passive DI-Boxen sind allerdings fast klangneutral.

Eine aktive DI-Box hat einen zusätzlichen Vorverstärker

Der sorgt für eine gleichmässige Ton- Übertragung.
Er braucht eine Batterie oder eine eingeschaltete Phantom-Speisung vom Mischpult.
Eine aktive DI-Box im Batterie-Betrieb kann eine eigene Phantom-Speisung abliefern.

Billige aktive DI-Box:

Der Vorverstärker könnte:
- bei leisen Quellen rauschen oder zerren
- bei lauten Quellen zerren.

Die Wahl aktiv/passiv

muss je nach Anwendung getroffen werden. Für hochpegelige, niederohmige Tonquellen genügt eine passive DI-Box.

Bauart:

DI-Boxen gibt es als Einzel-Geräte in der Grösse einer Zigarillo-Schachtel.
Für Stereo-Geräte gibt es Zwillings-DI-Boxen.
DI-Boxen gibt es auch im Vierer-Pack im 19-Zoll-Gehäuse für Rack-Montage.

Tipp:    Für unsymmetrische Tonkabel

Noise Supressor

Vorsicht !
Die Brummgefahr wegen Netzschleife ist zwar weg, aber bei Elektrosmog können immer noch Störgeräusche in das Kabel einstreuen - so ist das halt bei unsymmetrischen Kabeln. Normalerweise ist das aber kein Problem.

Meistens in billigem Plastikgehäuse mit Cinch-Steckern als Stereogerät zu kaufen.

Die mir bekannten Geräte haben am Eingang und Ausgang jeweils eine Impedanz von etwa 150 Ohm.
Das ist sehr niedrig und geht nur für Audioquellen mit sehr kleiner Ausgangsimpedanz.

Preis zwischen 10 und 20 Euro.
Suche im Internet: Ground-Loop-Isolator oder Noise-Suppressor.

Vorsicht: einige Exemplare knicken im Bass stark ein und verzerren das Signal drastisch.
Beispiel: Necom SIA-P40

Gutes Exemplar: Sinus live GL-205: Metallgehäuse, doppelt geschirmte Kabel, vergoldete Cinch. In den Höhen schwächelt er, aber nur minimal, wie die meisten passiven DI-Boxen. Verzerrung: kleiner als 0,5% in der 1. Harmonischen im gesamten Audio-Band, gemessen bei 3V eff, also absolut tauglich.

Nicht verwechseln:

Noise-Suppressor gibt es auch im Musiker-Bedarf. Das ist aber etwas anderes.
 

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